Ist es seine Bindungsangst, warum er jede Frau unglücklich macht?

Dieser Kerl macht jede unglücklich!

Ich kannte mal einen Mann; er arbeitete als Barkeeper in einer großen Stadt. Wir waren Arbeitskollegen und teilten einen gemeinsamen Freundeskreis, unsere Wege kreuzten sich oft und doch waren wir mehr Fremde als Bekannte. Oberflächlichkeit und Smalltalk bestimmten unsere Gespräche. Nur ein einziges Mal hatte ich das Gefühl, dass er mich an seinem Leben und an seinen Gedanken teilhaben lässt. Von diesem einen Mal möchte ich Dir nun erzählen …

"Sie waren hübsch!"

Meistens, wenn ich ihn sah, hatte er ein Mädchen im Arm - selten war es die Gleiche. Sie waren hübsch. Sie waren ganz normale Frauen. Frauen wie du und ich. Ich sah ihnen oft dabei zu, wie sie miteinander sprachen, herumalberten und sich küssten - eigentlich eine schöne Szene.
Es gab nur eine Sache, die mich dabei störte. Es war der Blick, mit dem die Frauen ihn betrachteten. Es war ein Blick voller Erwartungen. Es war ein Blick, mit dem Frauen Männer ansehen, wenn sie überlegen, ob dass der Mann sein könnte, mit dem sie ihr restliches Leben verbringen würden. Es störte mich, weil die Erfahrung gezeigt hatte, dass sie schon nach kurzer Zeit ausgetauscht werden sollten.
Sie wurden von ihm ersetzt, einfach so.
Von einem Tag auf den anderen.

"Sie wurden ersetzt!"

Diese Frauen machten sich Hoffnung, wo keine war. Diese Frauen fielen auf seine ihm eigene Art herein. Doch sie wurden getäuscht - dieser Mann würde niemals eine Frau glücklich machen.
In meinen Augen log der Mann. In meinen Augen, machte er den Frauen Versprechungen, die er niemals halten würde. Ich dachte, er spiele mit den Frauen und ich verabscheute und verurteilte sein Verhalten zutiefst.

Mir war damals nicht bewusst, dass es mehr gibt als Gut und Böse. Die Welt ist nicht schwarz und weiß. Ein Mann, der die Frau nicht wertschätzt, wie sie es verdient hat, hat nicht immer böse Absichten und manchmal ist er bedauernswerter, als die Frauen, die er missachtet.

"Bedauernswerter als die Frauen!"

Eines Abends kam es zu diesem einen Gespräch zwischen uns. Wir hatten gearbeitet und saßen nach unserer Schicht noch ein Augenblick an der Bar. Ich sprach ihn darauf an, dass es mir nicht gefiel, wie er Frauen behandelt. Ich sagte ihm, wie gemein ich es finde, Frauen so zu belügen. Ich sagte ihm, er solle aufhören ein falsches Spiel zu spielen. Er solle aufhören, die Gefühle der Frauen auszunutzen und sie zu verletzen.

Ich schlug ihm vor, es anders zu machen und den Frauen von Anfang an die Wahrheit zu sagen - mit offenen Karten zu spielen. Ich sagte Ihm, er solle den Frauen erzählen, dass er nicht auf der Suche nach einer festen Freundin sei, sondern nur seinen Spaß haben wolle. Es gäbe sicherlich genug Frauen, die auch nur auf der Suche nach einem unverbindlichen Abenteuer sind. Natürlich kann es auch dann zu Enttäuschungen kommen, aber er hätte dem wenigstens durch Ehrlichkeit vorgebeugt.

"Meine Liebe auf Händen tragen!"

Zu meiner Verwunderung guckte er mich nur verständnislos an. Langsam wurde sein Blick traurig: “Aber ich lüge die Frauen nicht an…“ erwiderte er leise. "Es gibt nichts auf der Welt, was ich mir mehr Wünsche, als einen Partner fürs Leben zu finden. Ich sehne mich nach der Frau, die ich kompromisslos lieben kann, ich sehne mich nach der Frau, für die ich alles tun würde. Ich sehne mich danach, meine große Liebe auf Händen durch die Welt tragen zu können.“
Er senkte sein Blick: „Ich sehne mich nach der Frau, die mich akzeptiert wie ich bin, eine die mir meine Schwächen verzeiht und meine Stärken fördert. Ich sehne mich danach, kompromisslos geliebt zu werden.“

"Ich suche die wahre Liebe, sagte er."

Ich war über seine pathetische Worte perplex. Seine Antwort überrascht mich, weil sie so aufrichtig klang. „Ich sehe dich ständig mit einer anderen Frau im Arm - danach sieht man sie nie wieder! Woher weißt du, dass es nicht die Frau ist, nach der du suchst? Du gibst Dir keine Gelegenheit euch richtig kennenzulernen. Wie willst du einen Menschen beurteilen, wenn du ihm gar nicht die Chance dazu gibst?“

„Es liegt nicht an den Frauen. Die meisten Frauen mag ich. Viele von den Frauen, die ich treffe, sind großartige Persönlichkeiten. Ich höre ihnen gerne zu und mag es sie zum Lachen zu bringen. Das Problem ist, dass ich das Gefühl habe, bei keiner ich selbst sein zu können. Immer wenn ich mit einer Frau zusammen bin, möchte ich, dass sie mich mögen, also gebe ich ihnen das, was sie haben wollen. Ich bin charmant, interessiert und stelle viele persönliche Fragen, auch wenn es mich nicht interessiert. Ich möchte, dass sie sich wohl fühlen. Ich liebe es sie lachen zu sehen.“
Er machte eine Pause. „Doch am Ende fühle ich mich leer. Am Ende fühle ich mich, als hätten sie einen anderen kennengelernt und nicht mich. Am Ende strengt es mich an.“

"Am Ende strengt Sie mich an!"

Ich hob die Augenbrauen. „Du lernst so viele Frauen kennen und niemanden zeigst du wer du wirklich bist? Was ist dein Problem?“, sagte ich ungläubig.

Er schaute zur Wand. Es vergingen ein paar Momente bis er sagte: “Seit 10 Jahren mache ich den gleichen Job. Seit 10 Jahren mixe ich Cocktails in der gleichen Bar und bereite Getränke zu. Ich bin mittendrin und doch außen vor, das beschreibt mein Leben wohl am Besten.“Er schmunzelte über seinen eigenen Witz. „Vor ein paar Jahren hatte ich noch Pläne. Ich wollte mein Studium abschließen und einen spannenden Job. Mein Ziel war es, so viel Geld zu verdienen, dass ich es mir leisten könnte, ein Haus zu bauen, eine Familie zu gründen, die Welt zu sehen. Als ich Anfang 20 war, dachte ich mit 30, wäre ich verheiratet und hätte Kinder.“ Wieder lachte er, doch dieses Mal hörte es sich eher wie ein Schnauben an.

"Guck mich an!"

„Und jetzt…. Guck mich an! Ich bin jetzt 36 Jahre alt! Ich verbringe meine Zeit in einer Bar mit Menschen, die mich entweder nicht kennen oder mit Menschen, die mich kennen und mich nicht mögen. Wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich mich auch nicht mögen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich das alles hier auch satt. Ich lebe nachts und schlafe tagsüber. Ich bin ständig pleite. Nicht ich bin das Problem, meine Umstände sind es.“
„Warum änderst du dann nichts?“ hakte ich nach. Sein Blick wanderte zur Tür. Gerade betraten zwei junge hübsche Mädchen die Bar. „Entschuldigst du mich kurz?“, sagte er. „Ich komme gleich wieder.“

"Ich komme gleich wieder!"

Ich sah wie er die Mädchen begrüßte. Er wirkte wie ausgetauscht. Er lachte und scherzte. Nichts erinnerte mehr an den, an sich zweifelnden und selbst bemitleidenden Menschen, der tief im Herzen glaubte, einer Frau nichts bieten zu können. Ich beobachtete, wie er der einen Frau aus ihrer Jacke half, dabei streifte seine Hand ihre Hüfte, und er mit ihr zur Bar ging.
Er sollte nicht mehr zurückkommen…

Fazit: Männer mit Beziehungsängsten? Mit dem will ich nicht tauschen!

Liebe Frauen, kennt ihr ähnliche Männer? Männer die es bei der Suche nach „der richtigen Frau“ nur um sich selber geht? Männer, die in Frauen etwas suchen, was sie eigentlich in sich selber finden müssen? Selten gehen Beziehungen mit jenen gut aus.

Mache den Test und finde heraus, ob er Bindungsangst hat!